Wie viel Arbeitsspeicher muss ein MacBook haben?

Wie viel Arbeitsspeicher muss ein MacBook haben?

Die Computer von Apple sind in meiner Branche schon seit jeher populär. Grafik-Designer, Web-Entwickler, und viele andere Berufsgruppen schwören bei ihrer täglichen Arbeit auf einen Mac und macOS. Ich persönlich arbeite nunmehr schon über 10 Jahre mit Apple's macOS, aber parallel auch mit Microsoft Windows und Fedora Workstation.

Ein Mac ist für seine Zuverlässigkeit, hochwertige Verarbeitung, exzellente Software und gute Leistung bekannt. Und Apple ist bekannt dafür, bei den Speicheroptionen für seine Produkte unverhältnismäßig hohe Preise zu veranschlagen. Eine Aufrüstung des Arbeitsspeicher ist bei allen aktuellen Modellen unmöglich. Bei MacBooks ist selbst die SSD-Festplatte fest verbaut. Dieser Umstand macht den Erwerb von zusätzlichem Speicher direkt beim Kauf notwendig und trägt somit zu Apples lukrativem Geschäftsmodell bei. 

Aus meiner täglichen Arbeit habe ich tiefe Einblicke in alle Konfigurationen, und kann direkt bestätigen, dass die Standardkonfiguration für die alltägliche Arbeit kein guter Deal ist.

Entscheidungshilfe:
Die Wahl des richtigen Arbeitsspeichers für Ihr MacBook

Seit Apple die Apple Silicon Chips eingeführt hat, hat sich die Rolle des Arbeitsspeichers in MacBooks grundlegend verändert. Durch das System-on-a-Chip-Design teilen sich CPU und GPU einen gemeinsamen Speicherpool. Dies bedeutet, dass bei einem Multi-Monitor-Setup die GPU schnell einen erheblichen Teil des verfügbaren Arbeitsspeichers beanspruchen kann, was zu Lasten der Systemleistung geht. 

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass 8 GB RAM unter diesen Umständen definitiv unzureichend sind. Doch die Realität ist komplexer. Es ist wichtig, diese Dynamik zwischen Software, CPU und GPU sowie deren Einfluss auf die Gesamtleistung des Systems genauer zu betrachten, um ein vollständiges Bild von den tatsächlichen RAM-Anforderungen eines modernen MacBooks zu erhalten.

Wie viel Speicher benötigt Ihre alltägliche Software?

Der Schlüsselfaktor für Ihren Bedarf an Arbeitsspeicher liegt in der Software, die Sie täglich nutzen. In der heutigen Zeit, in der viele Unternehmen auf schnelle und agile Softwareentwicklung setzen, gewinnen webbasierte Technologien zunehmend an Bedeutung. Desktop-Programme wie Slack, Microsoft Teams, Microsoft Outlook, Notion und 1Password, die im Grunde in einem versteckten Webbrowser laufen, sind nur einige Beispiele hierfür. Hinzu kommen zahlreiche Tools, die direkt über den Browser genutzt werden, wie Google Meet, Google Docs, Miro und Figma. 

Diese Anwendungen haben alle eine Gemeinsamkeit: Sie verbrauchen erhebliche Mengen an Arbeitsspeicher. Web-Technologien bieten den Vorteil, auf allen gängigen Betriebssystemen zu funktionieren. Der Speicherverbrauch solcher webbasierter Anwendungen kann jedoch bis zu 10 mal höher sein als der von nativen Anwendungen.

Während meiner Arbeit habe ich mal die Durchschnittswerte einiger Anwendungen gemessen, und in ein Diagramm einfließen lassen. Die Werte sind keine Repräsentation für den individuellen Speicherbedarf einer Anwendung, geben aber einen guten Vergleich, welche Anwendungen mehr oder weniger Speicher im Betrieb benötigen.

Nachhaltigkeit:
Wie Sie die Lebensdauer Ihres MacBooks selbst beeinflussen können!

Nachhaltigkeit beim Kauf eines Geräts bedeutet, ein Produkt zu erwerben, mit der Absicht, es möglichst lange zu nutzen. Bei Apple-Produkten führt dies oft dazu, dass man "in den sauren Apfel beißen" und anfänglich mehr Geld investieren muss. Diese höhere Anfangsinvestition ist aus meiner Erfahrung jedoch wirtschaftlich sinnvoll. Je länger ein Gerät genutzt wird, desto rentabler wird es in Bezug auf die Kosten pro Nutzungsjahr. Obwohl die Speicherupgrades bei Apple zunächst kostspielig erscheinen, sind sie im Vergleich zu den Kosten und dem Aufwand, die mit dem häufigen Neukauf von Geräten verbunden sind, immer noch verhältnismäßig günstig.

Es ist sinnvoll, bei Anschaffung einen aktuellen Speicherbedarf zu ermitteln, und einen Puffer für zukünftige Anforderungen einzuplanen. Jedes Software-Update, egal ob Betriebssystem oder Anwendungssoftware, führt zusätzliche Funktionen und Komplexität ein. Diese neuen Funktionen, oder besseren Grafiken, benötigen natürlich auch mehr Arbeitsspeicher. Ich empfehle einen Puffer von mindestens 30%. Für spezielle Anwendungsfälle, wie Software-Entwicklung, kann auch durchaus 50% oder mehr sinnvoll sein.

Zum Thema Nachhaltigkeit gehörten aber auch noch andere Faktoren dazu. Mit Aldente können Sie Ihren Akku schonend laden, und Ihre Festplatte sollte ebenfalls großzügig gewählt werden. Eine größere Festplatte kann in ihrer Lebenszeit mehr Schreibvorgänge durchführen. Bis auf den Akku können keine Reparaturen mehr durchgeführt werden.

Berechnen Sie jetzt Ihren Speicherbedarf

Mit meinem Speicherrechner können Sie Ihren Speicherbedarf ausrechnen. Die Werte habe ich bei mir im Arbeitsalltag ermittelt, und deren Mittelwerte gebildet. Beachten Sie, dass Ihr Speicherverbrauch ohne regelmäßige Neustarts stetig ansteigt.

Warum sind 8 GB zu wenig zum Arbeiten?

Die Erfahrungen von mehreren Kollegen und Kunden, mit denen ich täglich zusammenarbeite, haben mir deutlich gemacht, dass 8 GB Arbeitsspeicher bei einem MacBook definitiv zu vermeiden sind. Ein MacBook mit 8 GB RAM beginnt bereits beim Öffnen eines Browsers nach dem Neustart, die Auslagerungsdatei zu nutzen. Das bedeutet, dass Daten vom Arbeitsspeicher auf die Festplatte übertragen werden, was nicht nur die Festplatte durch Schreibvorgänge belastet, sondern auch ihre Lebensdauer verkürzt. Zudem wird die Geschwindigkeit des Systems beeinträchtigt. 

Selbst ein 16 GB MacBook kann bei der Nutzung eines komplexen Miro-Boards (Google Chrome) mit Bildschirmfreigabe in einem aktiven Google Meet Call mit mehreren Teilnehmern an seine Grenzen stoßen. Daher lautet meine persönliche Empfehlung, selbst für normale Office-Anwendungen, mindestens auf 16 GB Arbeitsspeicher und eine Festplattenkapazität von mindestens 512 GB zu setzen. 

Um einem kleineren Budget gerecht zu werden, sollten Sie in Betracht ziehen, statt neuer, schlecht ausgestatteter Hardware eventuell ein refurbished (aufbereitetes) Gerät mit mehr Speicher zu erwerben. Dabei ist es wichtig, auf einen seriösen Anbieter zu achten, um Qualität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten (siehe TrustPilot o.ä.).

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