Tablet oder Laptop: Wie im Studium am besten digital arbeiten?
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem überfüllten Vorlesungssaal. Ringsherum tippen und klicken Studierende auf verschiedenen Geräten herum. Einige wirken frustriert, kämpfen mit ihren Laptops und kurzen Akkulaufzeiten, während andere gelassen und effizient mit leichten Tablets arbeiten. Zu letzterer Gruppe habe ich während meiner Unizeit gehört. Mein Weg führte vom schwerfälligen Surface Laptop, dessen Akku im Tablet-Modus nach nur 40 Minuten schlappmachte, zu einem Gerät, das die Art und Weise, wie ich meine Studiennotizen anfertige, revolutionierte: dem iPad Pro.
Das iPad ist nicht nur unglaublich leistungsfähig, sondern in vielerlei Hinsicht einem traditionellen Laptop hoch überlegen. Es ist leichter, portabler und kann mit einer soliden Tastatur nachgerüstet werden. Die tägliche Bedienung über den Touchscreen ist intuitiver und viel angenehmer, ganz im Gegensatz zur oft mühseligen Touch-Bedienung unter Windows. Mit dem Apple Pencil und der App GoodNotes verwandelte sich das Mitschreiben in meinen Vorlesungen von einer lästigen Pflicht in ein nahtloses, fast schon vergnügliches Erlebnis. Dokumente lassen sich mit der hochauflösenden Kamera blitzschnell erfassen und direkt bearbeiten.
Doch was macht das iPad zu einem solch idealen Werkzeug für das Studium? Lassen Sie uns diese digitale Revolution etwas näher betrachten.
Portabilität und Leistung:
Tablet gegen Laptop im Uni-Alltag
Bei der Auswahl meines Surface Laptops war ich zunächst von der Vorstellung geleitet, ein möglichst vielseitiges Gerät zu erwerben, das alle benötigten Funktionen bietet. Ein Windows-Laptop, so dachte ich, wäre aufgrund seiner Fähigkeit, sämtliche Programme auszuführen, im Tablet-Modus mit einem Stift ideal für das Mitschreiben in der Uni.
Diese Annahme stellte sich jedoch schnell als Irrtum heraus. Die Bedienung von Windows per Touchscreen erwies sich als äußerst umständlich. Die Bedienelemente sind oft zu klein dimensioniert, und viele Aktionen erfordern einen Rechtsklick, der durch langes Drücken ausgelöst wird – eine Geduldsprobe, die mich schnell frustrierte. Darüber hinaus fand ich, dass es vergleichsweise wenige hochwertige Programme für Windows gibt, die mir im Studium wirklich hilfreich gewesen wären.
Warum ist ein iPad für mich alternativlos?
In meinem beruflichen Alltag habe ich mit einer Vielzahl von Systemen und Plattformen zu tun, da meine Kunden Geräte aller namhaften Hersteller wie Microsoft, Lenovo, Samsung und Apple verwenden. Besonders hervorheben kann ich nach wie vor die iPads, die mittlerweile in verschiedenen Preisklassen erhältlich sind und sich durch eine sehr gute Langlebigkeit auszeichnen.
Ein Manko ganz vorab: Die Reparierbarkeit bei iPads ist relativ schwierig im Vergleich zu einem Laptop. Denn verklebte und verlötete Bauteile überwiegen. Leider machen es fast alle anderen Hersteller genauso. Im Tablet-Segment wäre mir keine modulare Alternative im Sinn.
Apple hat in den letzten Jahren das Multitasking stark verbessert und ermöglicht auch Anschließen von externen Speichermedien über USB-C. Dadurch wird das iPad überhaupt erst zu einer sinnvollen Alternative zu einem Laptop. Zudem kann Apple ein umfangreiches App-Angebot vorweisen, und obwohl kostenlose Apps seltener und digitale Abonnements üblicher geworden sind, ist dies ein branchenweiter Trend. Android-Tablets spielen in meinem Umfeld aufgrund der geringeren App-Vielfalt eine untergeordnete Rolle.
Die Apple-Silicon-Prozessoren verleihen den iPads eine gute Performance bei hoher Energieeffizienz. Produktivitäts-Apps wie Microsoft Office sind voll funktionsfähig. Die Dateien-App von Apple bietet Integrationen mit verschiedenen Cloud-Anbietern wie Microsoft OneDrive, Google Drive und Synology Drive. Es geht somit auch ohne Apple iCloud. Hinzu kommt, dass iPads jahrelang Software-Updates erhalten. Meine Kunden nutzen oft auch ältere Modelle, die bereits fünf Jahre und mehr im Einsatz sind, und noch immer zuverlässig funktionieren.
Die lange Verfügbarkeit von Software-Updates ist auf für alle interessant, die vielleicht ein Refurbished-Gerät kaufen. Wer hier Abstriche machen kann, spart einiges an Geld.
Apple bietet auch einige Software-Tricks um die Akkus zu schonen. Zum Beispiel werden Ladungen von über 80% in der Regel vermieden, wodurch die Akkus länger durchhalten. Das ist gut und wichtig, denn bei Tablets ist ein Akkutausch meist ein heikles Unterfangen, da die Displays verklebt sind.
Folglich ergeben sich für mich folgende Vorteile:
- Starke Appvielfalt
- Erhältlich in verschiedenen Größen
- Gute Akkulaufzeit trotz hoher Leistung
- Diverse Modelle in verschiedenen Preisklassen
- Eingabe beliebig per Stift, Tastatur, Touch möglich
- Langlebigkeit durch gute Verarbeitung und Updates
Wie erledige ich Aufgaben, die nur auf einem Laptop funktionieren?
Viele meiner Kunden zweifeln oft an der Praktikabilität eines iPads, da es nicht über ein vollwertiges Desktop-Betriebssystem verfügt und daher vermeintlich nicht für alle Aufgaben geeignet ist. Jedoch lässt sich durch kreative Lösungen und die Nutzung spezialisierter Apps fast jede Aufgabe auf einem iPad bewältigen. Von Grafikdesign mit Affinity über Videobearbeitung mit LumaFusion oder Final Cut bis hin zur Bildschirmfreigabe für Präsentationen in Online-Meetings – die Palette der Anwendungsmöglichkeiten wächst stetig.
Im akademischen Kontext konnte ich während meines Studiums zahlreiche Aufgaben problemlos auf einem iPad erledigen. Für das Verfassen von Studienarbeiten und die Verwaltung von Quellen ist beispielsweise Zotero ideal, welches auch über eine webbasierte Oberfläche verfügt, die sich einfach über Safari nutzen lässt. Ebenso ermöglicht Overleaf, ein webbasierter LaTeX-Editor, das Erstellen wissenschaftlicher Dokumente direkt im Browser.
In meinem beruflichen Alltag laufen mittlerweile fast alle Anwendungen über einen Web-Browser. Sehr wahrscheinlich wird bald auch Google Chrome mit der Chromium-Engine für iPadOS in der EU verfügbar sein, was die Nutzung aller Browser-Anwendungen fast schon garantiert. Für Anwendungen, die unbedingt ein Desktop-System erfordern, gibt es effiziente Lösungen. Viele Personen besitzen noch einen heimischen Computer, auf den sie mittels Remote-Desktop-Software wie RustDesk zugreifen können. Diese Lösung ermöglicht das Kopieren und Einfügen von Texten sowie den Austausch von Dateien und setzt lediglich eine Internetverbindung voraus, die in Unis oder Bibliotheken meist gegeben ist.
Eine noch bequemere, allerdings kostenpflichtige Alternative bietet ein Cloud-PC. Hoster wie Paperspace, Shadow oder Windows 365 bieten einen Windows-basierten Cloud-PC und Hetzner Online mit seinen Mac Minis sogar auch ein macOS in der Cloud. Diese Anbieter ermöglichen es, z.B. komplexe Programmierumgebungen auf einem iPad zu nutzen. Natürlich würde sich so auch eine CAD-Software, oder Spiele, nutzen lassen.