Kann man mit der Apple Vision Pro arbeiten?
Die Apple Vision Pro ist eine neue, tragbare VR-/AR-Brille, die eine immersive Erfahrung durch erweiterte Realität und virtuelle Realität bietet. Sie kombiniert fortschrittliche Displaytechnologie, intuitive Bedienung und nahtlose Integration mit dem Apple-Ökosystem, um Nutzern ein einzigartiges visuelles Erlebnis zu ermöglichen. Darüber hinaus ist die Apple Vision Pro nicht nur für Unterhaltung und Mediennutzung konzipiert, sondern kann auch effektiv für Arbeitsaufgaben eingesetzt werden.
Im Vergleich zu anderen VR-Brillen liegt die Apple Vision im höheren Preissegment, kann aber mit hochwertiger Verarbeitung und Materialien punkten. Die Apple Vision Pro revolutioniert zweifellos, wie wir mit digitalen Medien und Arbeitsaufgaben interagieren. Doch stellt sich die Frage, inwiefern dieses innovative Gerät den Arbeitsalltag wirklich unterstützen kann. Ich habe die Apple Vision Pro nun einige Zeit im Einsatz, und kann ein differenziertes Bild aufzeigen.
Renick Büttner
Senior Software Engineer & IT-Sachverständiger
Von Dateimanagement bis Konferenzen:
Die Apple Vision Pro im Arbeitsgebrauch
Zu Beginn kann ich ganz klar sagen, dass die Tragedauer der Apple Vision Pro bei mir momentan auf maximal 30 Minuten begrenzt is, bevor ich eine Pause brauche. Für meine Augen ist die Apple Vision dabei weniger eine Beanspruchung, als für meinen Kopf. Mein Nacken muss wahrscheinlich erst noch Muskel aufbauen, von deren Existenz noch nicht wusste. Und mein Gehirn muss sich definitiv an die neuen Eindrücke anpassen. Wenn ich zu lange am Tag abtauche, sind Kopfschmerzen und Migräne vorprogrammiert.
Die Integration in iCloud funktioniert gut, auch mit einer deutschen AppleId. Dateien werden über AirDrop oder iCloud Drive ausgetauscht. Ein Manko stellt die fehlende Möglichkeit dar, auf externe Datenträger wie Festplatten zuzugreifen. Dies könnte die Flexibilität in einigen Arbeitsumgebungen einschränken. Zudem ist eine schnelle und stabile WLAN-Verbindung für die effiziente Nutzung der Apple Vision Pro unerlässlich.
Die Audioqualität der Apple Vision Pro ist hervorragend und unterstützt effektive Kommunikation, sei es bei Telefongesprächen oder beim Abspielen von Medien. Eine Geräuschunterdrückung gibt es leider nicht, und die AirPods Max kann ich mit der Apple Vision Pro nicht aufsetzen.
Bei schnellen Bewegungen gibt es noch Probleme. Die Vibrationen im Bild führen bei mir zu Unwohlsein. Dies könnte insbesondere in dynamischen Arbeitsumgebungen, in denen Bewegung eine Rolle spielt, problematisch sein. Beispiel: Ein Laufband vor dem Schreibtisch macht die Arbeit praktisch unmöglich, da alles leicht hin- und her wackelt. Hier weiß ich nicht, inwiefern die Bildstabilisierung noch verbessert werden kann.
Die Lesbarkeit von Texten ist ein Highlight. Dokumente und Emails lassen sich nicht nur gut lesen, sondern auch bequem im Liegen bearbeiten, was neue Möglichkeiten für flexible Arbeitspositionen eröffnet. Ebenso gestaltet sich die Bearbeitung von Emails über Apple Mail als sehr angenehm.
Browser-basierte Anwendungen wie Google Mail, Miro oder Figma erfordern allerdings noch eine Eingewöhnungszeit, insbesondere im Hinblick auf die Bedienung durch Gesten und Fingerkombinationen. Die Bedienung ist anders, aber vielleicht nicht schlechter. Fühlt sich ähnlich an, wie der Umstieg von einer Maus zum Apple Magic Trackpad.
Niemand sieht, was ich sehe. Dadurch entsteht ein ganz neues Gefühl von Privatsphäre. Die Abschirmung vor neugierigen Blicken auf z.B. sensible Dokumente, eine private iMessage-Nachricht oder Nutzerdaten ist ein weiterer Pluspunkt, der insbesondere in Großraumbüros oder öffentlichen Umgebungen von Vorteil ist.
Die Durchführung von Zoom-Konferenzen mit der Apple Vision Pro ist beeindruckend, da die Darstellung der Teilnehmer und die Handhabung von Bildschirmfreigaben hervorragend gelöst sind. Das Tippen auf der Bildschirmtastatur ist für kurze Texte ausreichend, für längere Dokumente jedoch zu umständlich. Die Nutzung von Siri für das Diktieren von Texten ist eine praktische Ergänzung, allerdings nur in privater Umgebung sinnvoll einsetzbar.
Microsoft Office ist bereits für die Apple Vision Pro erhältlich, und perfekt um Dokumente zu öffnen und zu editieren. Da die Apple Vision sich eher wie ein iPad anstelle eines MacBooks verhält, kann nur im App Store erhältliche Software genutzt werden. Eine Installation von Parallels Desktop zur Nutzung von Windows-Programmen sehe ich hier mittelfristig nicht.
Durch Handoff und Virtual Display kann ich mein MacBook in mein Blickfeld nahtlos integrieren. Meine Tastatur und mein Trackpad ist dann automatisch auch für VisionOS Apps nutzbar – das ist wirklich magisch! So kann ich zum Beispiel die Vorteile der nativen Apple Mail App nutzen, und zugleich auch schnell tippen.
Bei intensiverer Nutzung, wo die Leistung der Apple Vision Pro beansprucht wird, drehen die Lüfter auf. Die Lüfter sind ganz leise und sachte, was aber für etwas Zugluft reicht. Dadurch zieht es zumindest bei mir vor den Augen. Auch wenn ich es noch nicht direkt als unangenehm empfinde, trocknen dadurch die Augen wahrscheinlich relativ schnell aus. Und trockene, gereizte Augen hindern mich dann wieder an einer längeren Nutzung.
Mein Fazit von der Apple Vision Pro als Arbeitsgerät
Alle meine subjektiven Erkenntnisse lassen sich so zusammenfassen:
Wie verhält man sich mit der Apple Vision Pro in der Öffentlichkeit?
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