Batteriewechsel an der Autobahn: Wie funktioniert der Batterietausch im NIO?
Die modernen Elektrofahrzeuge von NIO können nicht nur geladen werden, sondern die Batterien können im Ganzen getauscht werden. Dabei investiert NIO in ein wachsendes Netzwerk von Power Swapping Stations (PSS) entlang der Autobahnen. Diese Stationen ermöglichen es, leere Batterien in nur 3 bis 5 Minuten gegen vollständig geladene zu tauschen. Dieser schnelle Wechsel bietet eine Lösung für das Problem langer Ladezeiten, die traditionell mit Elektroautos verbunden sind. Dies sorgt für minimale Unterbrechungen auf langen Fahrten, und gibt den Fahrern auch die Sicherheit, stets mit einer frisch geprüften Batterie unterwegs zu sein. NIOs Ansatz hebt sich besonders dadurch ab, dass er eine schnelle, bequeme und technologisch fortschrittliche Alternative zum herkömmlichen Schnellladen bietet und so die Nutzung von Elektrofahrzeugen weiter vorantreibt.
Ein Batterietausch ist nicht für jedes Fahrprofil eine sinnvolle Ergänzung. Aber all diejenigen, die zeitlich besonders eingespannt sind, profitieren von ähnlich kurzen Standzeiten wie mit einem Verbrenner. Ich würde sogar soweit gehen, dass ein Batterietausch schneller ist, als Kraftstoff zu tanken.
Renick Büttner
Senior Software Engineer & IT-Sachverständiger
Power Swapping Stations:
Wie funktioniert der Batterietausch?
Die Nutzung der Power Swapping Stations ist nahtlos in das Navigationssystem des Fahrzeugs integriert. Es ist sehr zu empfehlen, den Batterietausch vorab über das Navi oder die App zu planen und eine Batterie fest zu reservieren, um Wartezeiten zu vermeiden.
Nach dem Verlassen der Autobahn und der Ankunft an der PSS informiert das Navigationssystem den Fahrer über die zugewiesene Warteposition. Bei einer Reservierung entfällt in der Regel die Wartezeit, und der Fahrer wird aufgefordert, das Fahrzeug vor der PSS zu positionieren, wobei spezielle Fahrbahnmarkierungen die exakte Position anzeigen.
Nach dem Parken kann der Batterietausch direkt über das Navigationssystem gestartet werden, das Rolltor der Station öffnet sich automatisch, und das Fahrzeug fährt selbstständig hinein. Für den Tausch werden alle Fahrzeugfunktionen, außer der Klimatisierung, heruntergefahren. Ein Aussteigen während des Tausches für zum Beispiel eine Toilettenpause ist aktuell nicht möglich. Die Fenster bzw. das Schiebedach können während des Tausches offen bleiben.
Die leere Batterie wird entfernt, in der Station gelagert und durch eine vorgeladene Batterie ersetzt, während das Fahrzeug angehoben wird. Die Batterien werden bei NIO immer auf 90% aufgeladen. Der gesamte Vorgang wird auf dem Infotainment-Display detailliert dargestellt und erklärt. In nur etwa drei Minuten sollte innerhalb der PSS alles erledigt sein. Ich hatte zudem bei meinem Tausch durchgehend ein sicheres Gefühl.
Sobald der Tausch abgeschlossen ist, wird das Fahrzeug neu gestartet. Das Herausfahren aus der Station wird dann wieder dem Fahrer überlassen.
Wie einfach ist der Batterietausch an einer PSS wirklich?
Viele Elektroautofahrer, die ich kenne, schätzen die Einfachheit des Ladevorgangs bei Tesla oder EnBW Autocharge, bei denen man einfach das Ladekabel anschließt und alles weitere automatisch geschieht – eine Methode, die auch ich regelmäßig nutze.
Dennoch würde ich den Batterietausch nicht als wesentlich komplizierter einstufen. Die Software von NIO zu den Batterietauschstationen ist äußerst benutzerfreundlich konzipiert und führt den Fahrer Schritt für Schritt durch den Prozess. Im Vergleich zu den durchschnittlichen Ladezeiten bietet der Batterietausch einen signifikanten Zeitvorteil, vorausgesetzt, es entstehen keine Wartezeiten. Insbesondere bei Wind und Wetter ist der Batterietausch immer gleich schnell, währenddessen eine Batterie in der Ladegeschwindigkeit stark variieren kann (zu warm, zu kalt).
Zwar beobachtet man bei der ersten Nutzung genauer die zahlreichen Anzeigen und Hinweise, doch schon beim zweiten Mal ist man mit dem Ablauf vertraut und der Vorgang geht deutlich schneller vonstatten. Für mich persönlich ist es effektiver im Arbeitsalltag, auf Langstreckenfahrten wesentlich kürzere Pausen einlegen zu müssen.
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