Barrierefreiheit: Apple Vision Pro aus der Sicht eines Migränepatienten

Barrierefreiheit: Apple Vision Pro aus der Sicht eines Migränepatienten

Die Apple Vision Pro ist ein hochmodernes AR- und VR-Headset, das ein immersives Erlebnis mit personalisierbaren Einstellungen für interaktive digitale Umgebungen bietet.

Die Frage, wie die Apple Vision Pro für Menschen mit Migräne wirkt, ist auch für mich relevant. Aus technischer Sicht nutzt das Gerät hochauflösende Displays und fortschrittliche Sensoren, um eine realitätsnahe und personalisierte Benutzererfahrung zu ermöglichen. Für Menschen mit Migräne könnte dies jedoch sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen.

Aus der Perspektive einer Person, die mit chronischer Migräne lebt, erfordert die Nutzung der Apple Vision Pro besondere Aufmerksamkeit. Die Auslöser für Migräne variieren stark von Person zu Person, und was für den einen harmlos ist, kann für den anderen einen Anfall provozieren. In unserem Test haben wir festgestellt, dass die Nutzung der Apple Vision Pro trotz dieser Herausforderungen durchaus möglich ist. Wir haben dabei einige wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Es ist jedoch entscheidend zu betonen, dass Migräne sehr individuell ist und jeder Nutzer anders auf die visuellen und sensorischen Eindrücke der Apple Vision Pro reagieren kann.

Die ersten Minuten und Stunden mit der Apple Vision Pro

Die erste Nutzung der Apple Vision Pro war ein wirklich aufregendes Erlebnis, doch es zeigte sich schnell, dass sie sehr beanspruchend für Augen, Kopf und Nacken sein kann. Das Gewicht der VR-Brille sollte nicht unterschätzt werden, da es schnell zu Verspannungen führen kann, die beispielsweise bei mir wiederum Migräneanfälle auslösen können. Schon nach den ersten 20 Minuten meiner ersten Session musste ich die Brille abnehmen. Meine Stirn fühlte sich feuerheiß an, mein Nacken war verspannt, und meine Augen benötigten dringend eine Pause von der digitalen Umgebung. 

Nachdem ich die Brille über einige Tage hinweg kumuliert mehrere Stunden, meist in 20-Minuten-Intervallen, getragen hatte, stellte ich fest, dass es allmählich leichter wurde, sie zu tragen. Die anfängliche Hitze und der Druck auf meiner Stirn ließen nach. Jedoch sind regelmäßige Dehnübungen unerlässlich, um Verspannungen zu vermeiden, die sonst bei mir Migräne auslösen würden. Nach jeder Nutzung habe ich deutliche Abdrücke auf der Stirn.

Meine Augen fühlen sich mittlerweile nicht mehr so beansprucht an, da ich die virtuellen Fenster weit genug entfernt platzieren kann, was besonders bei Online-Meetings sehr komfortabel ist. Das Betrachten eines virtuellen Fensters, das zwei bis drei Meter entfernt scheint, empfinde ich als äußerst entspannend. Allerdings ist die Qualität der Kameras im Passthrough-Modus gerade ausreichend und erfordert eine Anpassung, um Überanstrengungen der Augen, besonders beim Lesen kleiner Schriften, zu vermeiden, was wiederum Migräneanfälle auslösen kann. Bei schlechteren Lichtverhältnissen wird die Nutzung für mich unangenehmer, und es ist ratsam, direkte Lichtquellen zu vermeiden, die auf die Kameras der Brille leuchten.

Was kann ich tun, um Migräne nach der Nutzung zu vermeiden?

Die Einhaltung regelmäßiger Pausen ist bei der Nutzung der Apple Vision Pro unerlässlich – idealerweise alle 15 bis 30 Minuten. Während dieser Pausen ist es wichtig, sich zu dehnen, zu bewegen und den Augen eine Auszeit von Bildschirmen zu gönnen, also meiden Sie es, sofort zum Handy zu greifen. Vergessen Sie zudem nicht zu blinzeln, besonders bei längeren Sitzungen wie dem Ansehen von Filmen oder Serien. Wenn die Lüfter der Apple Vision Pro aktiv werden, neigen die Augen dazu, schneller auszutrocknen, daher ist regelmäßiges Blinzeln noch wichtiger, oder lassen Sie die Brille kurzzeitig abkühlen. Um den Hals bei längeren Sessions weniger zu beanspruchen, kann die Brille auch im Liegen getragen werden. Personen, die zu Bewegungskrankheit (Motionsickness) neigen, sollten während des Tragens der Brille möglichst stillsitzen, um Unbehagen zu vermeiden.

Folglich kann ich für Migränepatienten bei der Nutzung empfehlen:

  • Regelmäßiges Blinzeln nicht vergessen
  • Die Nutzungsdauer erst langsam steigern
  • Regelmäßige Pausen für Augen und Nacken
  • Keine Displays durch das Passthrough ablesen
  • Verschiedene Weiten für Fenster wählen, um die Augen zu entspannen