Leistungsfähigkeit von Hetzner Cloud Servern im Vergleich (ARM vs. x64)

Leistungsfähigkeit von Hetzner Cloud Servern im Vergleich (ARM vs. x64)

Ein Thema, das sowohl für Unternehmen als auch für Privatanwender von großer Bedeutung ist, ist die Frage: Welcher Server ist am besten für meine Anforderungen geeignet? Mit einer wachsenden Vielfalt an Serverarchitekturen und einer Vielzahl von Cloud-Anbietern kann diese Entscheidung schwierig sein. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns speziell auf die Cloud Server von Hetzner Online und vergleichen ihre Leistungsfähigkeit.

Warum Hetzner? Wir nutzen die Dienste von Hetzner Online bereits seit über einem Jahrzehnt für unsere Kunden und uns selbst. In dieser Zeit haben wir festgestellt, dass die Qualität und das Angebot von Hetzner stetig mit den Anforderungen des Marktes gewachsen sind. Nicht nur das, das transparente und einfache Preismodell hat uns immer angesprochen.

Preismodell von Hetzner Ein großer Vorteil der Hetzner Cloud Server ist die Kostenkontrolle. Die Preise sind meiner Ansicht nach günstig und fair. Die Abrechnung erfolgt basierend auf der Zeit, in der der Server erstellt ist. Das bedeutet, dass selbst wenn ein Server ausgeschaltet ist, er trotzdem in Rechnung gestellt wird, solange er eingerichtet ist. Dafür sind die günstigsten Server im Angebot für unter 4 € pro Monat zu haben.

Unser Testansatz: Da wir in der Vergangenheit diverse Gaming-Netzwerke betrieben haben, finden wir es besonders interessant, die Leistungsfähigkeit verschiedener Servermodelle mithilfe eines Spigot-Servers zu vergleichen. Für diesen Test haben wir uns auf die unteren Preisklassen konzentriert, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel "Bang for the Buck" man tatsächlich bekommt.

Vergleich von ARM, Intel und AMD Die heutige Serverlandschaft ist vielfältig, weshalb wir in unserem Test sowohl ARM- als auch Intel- und AMD-basierte Server in die engere Auswahl gezogen haben. In den kommenden Abschnitten werden wir detailliert auf die Ergebnisse eingehen und erläutern, welche Architektur sich am besten für welche Anwendung eignet.

Benchmark:
Unsere Ergebnisse und Schlussfolgerung

In unserem Testprozess haben wir uns dazu entschlossen, jeweils vier spezifische Aufgaben auf jedem Cloud-Server auszuführen, um eine konsistente Basis für den Vergleich zu gewährleisten. Um sicherzustellen, dass externe Faktoren die Testergebnisse so wenig wie möglich beeinflussen, haben wir auf allen Servern Ubuntu 22.04 aus dem gleichen Image installiert. Dies stellt sicher, dass jegliche Leistungsunterschiede, die wir feststellen, tatsächlich auf die Hardware- und Architekturunterschiede der Server zurückzuführen sind und nicht auf Unterschiede in der Softwarekonfiguration oder anderen variablen Faktoren. Der CCX13 ist ein Cloud-Server mit dedizierten Kernen.

Abhängigkeiten einrichten: Zuerst haben wir OpenJDK 19 installiert.

Spigot kompilieren: Bevor wir einen Spigot Server starten können, müssen wir diesen über die BuildTools kompilieren. Dieser Prozess profitiert nicht von mehreren CPU-Kernen. Hier spielt eher der I/O eine Rolle.

Spigot starten: Beim ersten Start von Spigot werden alle drei Spielwelten generiert (World, Nether, The End). Hier spielen alle Faktoren des Servers eine Rolle, und geben einen guten Überblick über die Gesamtperformance.

World Generation: Um die Leistungsfähigkeit im Multi-Thread Betrieb zu testen, haben wir eine Spielwelt im Radius von 64 Blöcken vom Spawn herum generiert bzw. alle Chunks vollständig erstellt. Außerhalb des Spielbetriebs verläuft die Generierung von Chunks relativ linear (aus unserer Erfahrung). Ein kleiner Radius genügt zum Vergleich.

Modell Preis Anzahl vCPU RAM
CX11 (Intel) 3,92 € 1 2 GB
CAX11 (ARM) 3,92 €
2 4 GB
CAX21 (AMD) 7,13 €
4 8 GB
CPX21 (AMD) 8,39 € 3 4 GB
CCX13 (AMD) 14,27 €  (dediziert) 2 8 GB
CAX31 (ARM) 14,27 €
8 16 GB

Für alle Neugierigen: Wir haben die interne Festplatte der Cloud-Server genutzt. Hetzner bietet auch Volumes an, die zwischen Cloud-Server geteilt werden können. Diese sind allerdings ungeeignet für kritische Anwendungen. Datenbanken, oder Spielwelten, sollten hierauf nicht abgelegt werden. Für die automatische Sicherung des Spigot Servers sind die Volumes aber perfekt!

Wir haben interessante Einblicke in die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Serverarchitekturen: Überraschenderweise schnitt der günstigste ARM-Server besser ab, als ich ursprünglich erwartet hatte. Zwei ARM-Kerne bieten hier moderate Performance für wenig Geld. Der Single-Core Server ist komplett ungeeignet, dafür ist Spigot zu komplex.

Wichtig zu beachten ist, dass alle unsere Testserver mit einem RAM-Limit von 1,5 GB gelaufen sind. Das bedeutet, dass die Chunks der Spieltwelt nach ihrer Erstellung direkt auf die Festplatte geschrieben werden mussten, was uns ermöglichte, die Leistung bei einem gleichbleibenden RAM-Limit zu bewerten. 

Die Installation von OpenJDK verlief auf fast allen Servern zügig. Der Single-Core Server war mit allen Aufgaben komplett ausgelastet – und ist nach meinem Anspruch durchgefallen. Tatsächlich bietet der ARM-Server zum gleichen Preis eine deutlich bessere Leistung, einschließlich des doppelten RAMs.

Während ARM für Spigot kein Problem darzustellen scheint, haben unsere Tests gezeigt, dass die CISC-Kerne von AMD pro Kern mehr Performance bieten. Für Server mit einer hohen Spielerzahl wäre ein AMD-basierter Server meiner Meinung nach besser geeignet.

Achtung: Bei komplexen Aufgaben, wie der Generierung von Chunks, kommt der Server mit der Verarbeitung der Events nicht mehr hinterher. Hier schwächeln die RISC-Kerne von ARM. Daher bietet es sich an, alle Chunks vor dem Spielbetrieb zu generieren. Ich vermute, dass hier noch Optimierungspotential ist. Ob Spigot-Alternativen hier schon weiter sind, kann ich nicht sagen.

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