Günstiger Backup-Speicher für Synology HyperBackup bei Hetzner

vor 6 Monaten

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Eine effiziente Backup-Strategie kann initial einen gewissen Aufwand bedeuten, doch langfristig ist sie Gold wert, um Datenverluste zu vermeiden. Viele Nutzer verlassen sich auf Synology NAS (Network Attached Storage) als ihre primäre Speicherlösung. Aber Vorsicht: Ein NAS ist kein Backup. Zwar bietet RAID innerhalb eines NAS zusätzlichen Schutz für die Datenintegrität, jedoch ist es gegen Bedrohungen wie Ransomware machtlos. Wird das NAS infiziert und die Daten verschlüsselt, steht RAID dem hilflos gegenüber.

Die Lösung? Ein externes Backup, sei es auf einer externen Festplatte oder einem Cloud-Speicher. Hierbei ist zu beachten, dass externe Festplatten oft nicht die ideale Wahl für NAS-Systeme sind, da ihre Speicherkapazität limitiert sein kann. Viele schwören bei der Cloud-Speicherung auf Amazon S3, doch es existiert eine kostengünstigere und unkompliziertere Option zu einem Objektspeicher.

Während viele Cloud-Speicherdienste mit komplizierten Preisstrukturen daherkommen, bietet Hetzner eine einfache und transparente Abrechnungen. Das Beste daran? Die Preise und der Speicher sind gedeckelt. Das bedeutet, dass Nutzer nie ohne aktives zutun mehr bezahlen. Keine extra Kosten für Lese- und Schreibzugriffe. Keine Überraschungen mehr am Ende des Monats.

Flexibilität par excellence: Bei Hetzner gibt es Flexibilität. Nutzer können jederzeit zwischen den verschiedenen Speicherstufen up- oder downgraden. Dies gewährleistet eine Skalierbarkeit, die sich an die sich ändernden Bedürfnisse der Nutzer anpasst.

Wie funktioniert eine Hetzner Storage Box?

Die Hetzner Storage Box unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von Diensten wie Amazon S3. Während Amazon S3 ein Objektspeicherdienst ist, fungiert die Storage Box von Hetzner als ein Speicher mit einer fest definierten Kapazität. Anstatt das S3-Protokoll zu verwenden, bietet die Storage Box verschiedene Protokollzugriffsoptionen wie FTPS, SFTP, RSYNC, Samba/CIFS, Restic, Rclone und WebDAV. Zudem bietet sie die Flexibilität, verschiedene Nutzer mit unterschiedlichen Zugriffsrechten einzuladen, was die gemeinsame Datennutzung und -verwaltung erleichtert.

Die Storage Box ist eine Mischung zwischen klassischem Cloud-Speicher, und einem modernen Cloud-Produkt. Im Hetzner Account selbst können nämlich beliebig viele Storage Boxen, in verschiedenen Kapazitäten angelegt werden. Eine Snapshot-Funktion ist auch verfügbar.

Die Verfügbarkeit der Boxen ist im allgemeinen auch nicht zu bemängeln. Im Vergleich zu anderen Hetzner Produkten werden die Storage Boxen aber häufiger gewartet. Bei Nutzung als Backup-Speicher sollte das jedoch kein Ausschlusskriterium sein.

Ich persönlich mag an diesem Produkt, dass die Daten regional gespeichert sind. Die Übertragungsraten sind auch häufig schneller, als bei mir bekannten Objektspeichern.

Wie günstig sind die Preise wirklich?

Bei der Untersuchung von möglichen Speicherdiensten stehen Objektspeicher und Cloud-Speicher im Fokus unseres Vergleichs. Gegeben ist ein Szenario, in dem ein Synology NAS mithilfe von HyperBackup gesichert werden soll. Das zu sichernde Volumen hat eine Größe von 5TB. Um den Vergleich zu vereinfachen, gehen wir davon aus, dass das Backup exakt diese 5TB an Speicherplatz in Anspruch nehmen wird. Die Bruttopreise sind Stand 16.10.2023. Bei AWS war nicht ersichtlich, ob es sich um Brutto oder Nettopreise handelt. Azure und Google Cloud liegen kostentechnisch sehr nahe an AWS, daher nicht separat berechnet. Google Drive bietet nur maximal 2 TB an.

Anbieter	Preis pro TB	Monatliche Kosten	Jährliche Kosten
Hetzner Storage Box	2,59 €	12,97 €	155,64 €
Synology C2	4,96 €	24,79 €	297,49 €
Backblaze B2	5,67 €	28,35 €	340,20 €
AWS S3	23,00 €	115,00 €	1.380,00 €

Die vorliegende Tabelle ermöglicht eine klare Einordnung der Preisstrukturen. Zwar mag die Storage Box nicht dieselbe Flexibilität und universelle Anwendbarkeit wie ein S3-Speicher von Amazon bieten, jedoch punktet sie mit der Unterstützung von interessanten Protokollen wie RSYNC. In puncto Kosten zeigt sich, dass die Preise der Storage Box durchaus attraktiv sind, besonders wenn man sie mit den herkömmlichen Tarifen von Amazon S3 vergleicht.

Schritt für Schritt:
Einrichten einer Storage Box in Synology HyperBackup

In der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung werden wir detailliert durch den Prozess führen, wie man eine Hetzner Storage Box als Ziel für ein Synology HyperBackup einrichtet. Es ist wichtig zu beachten, dass die Größe des reservierten Backups größer sein sollte als die des eigentlichen Volumes. Durch die Funktion der Versionierung, bei der mehrere Versionen eines Dokuments oder Datensatzes gespeichert werden, wird das endgültige Backup im Laufe der Zeit größer. Glücklicherweise kann man die Anzahl der zu speichernden Versionen individuell anpassen.

Zunächst müssen wir sicherstellen, dass die Storage Box von außen erreichbar ist und die SSH-Unterstützung aktiviert wurde. Um dies zu tun, navigieren wir zur Storage Box Verwaltungsseite im Hetzner Robot und wählen unsere Storage Box für das Backup aus. Hier müssen wir die Optionen "SSH-Unterstützung" und "Externe Erreichbarkeit" aktivieren. Es ist möglich, auch einen Sub-Account zu erstellen. Bei diesem bitte auch auf die Erreichbarkeits- und SSH-Einstellungen achten.

Schritt 1: HyperBackup öffnen, neue Aufgabe mit rsync erstellen.

Schritt 2: Nun konfigurieren wir die rsync-Backup-Aufgabe, um eine Verbindung zu unserer Storage Box herzustellen. Beispieldaten können Sie dem Screenshot unten entnehmen.

Schritt 3: Auswahl der Ordner, die in der Sicherung enthalten sein sollen.

Schritt 4: Auswahl der Applikationen, die in der Sicherung enthalten sein sollen.

Schritt 5: Einstellung der Aufgabe vornehmen, wie die Planung der Ausführung.

Schritt 6: Optional ist es möglich, die automatischen Snapshots der Storage Box zu aktivieren. Sollte über HyperBackup fälschlicherweise die Aufgabe gelöscht werden, kann diese wiederhergestellt werden.

Bei einer Sicherung in mehreren Versionen, können ggf. versehentlich gelöscht Daten über eine bestimmte Zeit hinweg wiederhergestellt werden. Die Versionierung benötigt aber auch mehr Speicherplatz.

Bei Klick in das Dropdown "Backupmodul" kommt ggf. eine Fehlermeldung. Dort bitte /home/ eintragen. Der Ordnername kann frei gewählt werden.

Ich empfehle wärmstens die Client-seitige Verschlüsselung zu verwenden – um die Daten vor Zugriff Dritter zu schützen. Eine Sicherung bei Nacht lastet die NAS idealerweise dann aus, wenn diese nicht benötigt wird.