Tesla Model Y: Das Elektroauto, das für mich den Golf ablöst

Das Tesla Model Y hat sich mit über 1,2 Millionen Stück im Jahr 2023 als das meistverkaufte Auto der Welt (Quelle: statista.com) etabliert und damit seinen Platz als Volumenmodell gefestigt, ähnlich wie der Volkswagen Golf in früheren Zeiten.
Zwei Jahre lang bin ich mein Tesla Model Y Performance aus Grünheide gefahren. Dieses Fahrzeug war mein täglicher Begleiter über 90.000 Kilometer – ohne jegliche Pannen oder Ausfallzeiten. Und zu jeder Jahreszeit ein ausgezeichnetes Fahrgefühl!
Diese Erfahrungen haben mir gezeigt: Das Model Y verkörpert genau das, wofür der VW Golf früher stand – das Auto schlechthin für jedermann. Die Preise sind sehr konkurrenzfähig und das Produkt überzeugt mich!
Warum ist das Model Y für mich der nächste Golf?
Im August 2022 habe ich mein Tesla Model Y für 65.000 € gekauft. Im Nachhinein betrachtet zu viel, da die Preise seitdem immer wieder stark gesenkt wurden. Zwei Jahre später ist der Druck durch die Konkurrenz höher und die Preise fallen. Gut für alle, die jetzt umsteigen. Schlecht für alle, die jetzt hohe Wertverluste verkraften müssen. Zumindest der Umweltbonus hat mir noch einige Mark gespart.
Tesla verfolgt einen klaren Ansatz: Das Model Y ist ein Volumenfahrzeug und daher sehr auf das Wesentliche ausgerichtet. Funktionen, die nicht zwingend notwendig sind, wie etwa eine Sitzklimatisierung, werden (noch) nicht verbaut. Das erinnert mich stark an den VW Golf, der ebenfalls nie das günstigste oder am besten ausgestattete Fahrzeug war, aber stets für Zuverlässigkeit und Qualität stand. Wie beim Model 3 zu sehen orientiert sich Tesla auch am Markt, und liefert einige Dinge nach, um mithalten zu können (Stichwort Sitzklimatisierung im Model 3 Highland).
In den 90.000 Kilometern, die ich Model Y gefahren bin, hatte ich keinen einzigen Defekt. Es war nie notwendig, die Werkstatt aufzusuchen – ein Reifenwechsel konnte problemlos in jedem kleineren Betrieb durchgeführt werden. Viele Macken und Kinderkrankheiten sind ausgemerzt, und nun ist das Model Y ein sehr zuverlässiges Fahrzeug.
Auch wenn der Innenraum des Tesla zunächst sehr futuristisch wirkt, ist die Bedienung sehr einfach und intuitiv. Anstelle eines herkömmlichen Autoschlüssels nutzt man einfach das Smartphone oder eine NFC-Karte. Einsteigen, Bremse treten und losfahren – so einfach ist es.
Kritik an der Bedienung über den großen Touchscreen, wie sie oft in der deutschen Presse zu finden ist, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Viele wichtige Funktionen, wie Blinken, Scheibenwischer oder das Wechseln von Radiosendern, lassen sich ohne den Touchscreen bedienen. Sprachbefehle ermöglichen es zudem, bequem die Sitzheizung zu aktivieren. Der große Bildschirm bietet den Vorteil, dass alle wichtigen Informationen deutlich und gut sichtbar angezeigt werden.
Software und Infotainment
Auch in puncto Zuverlässigkeit konnte das Tesla-Infotainment-System mich überzeugen. Während ich bei anderen Marken gelegentlich Ausfälle hatte, lief bei Tesla alles einwandfrei. Sommer wie Winter. Eine konfigurierbare Leiste im Infotainment-System ermöglicht es zudem, häufig genutzte Funktionen wie Sitz- oder Scheibenheizung stets in Reichweite zu haben – eine moderne, einfache Bedienung, die mir sehr zusagt.
Die Navigation im Tesla ist wirklich smart! Mein Kalender vom Smartphone würde über die Tesla-App synchronisiert. Beim Einsteigen hat es direkt die Navigation zum nächsten Termin gestartet. Morgens und Abends hat es automatisch die Route zur Firma, oder nach Hause, gestartet. Und automatisch alle aktuellen Stau-/Verkehrsinformationen eingeblendet. Das hat mich und meine Zeit vor einigen Staus und Vollsperrungen bewahrt.
Eine CarPlay-Anbindung habe ich nie vermisst. Musik-Streaming lief stets flüssig über Bluetooth, oder direkt über Apple Music im Fahrzeug.
Ein persönliches Highlight ist für mich die Satellitenansicht von Google Maps, die über das Premium-Konnektivitäts-Paket für 9,99 Euro pro Monat verfügbar ist. Sie erleichtert das Auffinden von Parkplätzen und Einfahrten im Alltag enorm.
Die App von Tesla ist zudem sehr, sehr stabil im Vergleich zu anderen Herstellern. Große Ausfälle gab es bei mir nie; und die wichtigsten Funktionen waren immer zuverlässig verfügbar: Standort, Vorklimatisierung, Restreichweite. Adressen lassen sich direkt von Google-Maps in die Tesla-App teilen – wodurch die Adresse direkt im Navi übernommen wird.
Alltag im Model Y
Das Model Y fährt sich erstklassig. Das Fahrverhalten war für mich immer ein Highlight. Durch das Einpedalfahren (One-Pedal-Driving) ist das Fahren sehr bequem, und durch die hohe Leistung macht es auch enorm Spaß. Die Federung wiederum ist etwas hart. Sehr hart. Dennoch bieten die Sitze viel komfort, ich hatte nie Rückenschmerzen nach längeren Fahrten. Auch wenn mir Dinge wie eine Massagefunktion gefehlt haben. Auch in puncto Fahrsicherheit überzeugt mich das Model Y: Egal ob bei Regen, Laub oder Schnee, ich hatte nie Probleme mit durchdrehenden Reifen. Gefahrenbremsungen waren immer zuverlässig und gleichmäßig.
Der hohe Fahrspaß bügelt auch die etwas harte Federung aus. Nach dem Fahrspaß gibt es natürlich auch die Ladepausen. Hier glänzen die Tesla-Supercharger mit Einfachheit. Das Navi plant automatisch die Ladepausen ein und das europaweit. Am Supercharger angekommen muss nur das Kabel eingesteckt werden, keine Ladekarten, keine Apps. Die Ladeleistung des Model Y liegt allerdings nur im Mittelfeld – insbesondere ab 50% Akkustand fällt sie schnell unter 100 kWh. Doch dank des sparsamen Verbrauchs lässt sich das teilweise kompensieren.
Was mir besonders am Model Y gefällt, ist der enorme Stauraum. Der vordere Kofferraum und ein zusätzliches Fach unter dem Ladeboden bieten viel Platz, was im Alltag äußerst praktisch ist. Gerade mit einem Hund war der Frunk für mich eine enorme Hilfe – um nach dem Einkaufen die Beutel zu verstauen. Die beheizbaren Sitze in allen Reihen und die Vorklimatisierung sind sowohl im Sommer als auch im Winter ein wahrer Segen. Über die App kann die Klimatisierung schnell und zuverlässig aktiviert werden.
Ein weiteres Highlight ist die Soundanlage, die besonders bei basslastiger Musik eine überragende Klangqualität bietet – eine der besten, die ich in einem Fahrzeug bisher gehört habe.
Mein Fazit zum Model Y
Generell bin ich sehr anspruchsvoll an ein Fahrzeug. Ich verbringe sehr viel Zeit im Alltag in meinem Fahrzeug und möchte daher auch ein gewisses Erlebnis haben. Das Tesla Model Y hat mich sehr abgeholt, mit der erstklassigen Software und den praktischen kleinen Funktionen.
Genau wegen der Kombination an guten Funktionen, guter Fahrleistung und Reichweite, ist das Model Y für mich ein solides Komplettpaket. Dafür steht eigentlich der VW Golf. Meiner Meinung nach verkörpert das Model Y im Elektrosegment das, wofür der Golf als Verbrenner steht.
Ich kann das Tesla Model Y mit gutem Gewissen an alle weiterempfehlen, die das Budget für ein Elektroauto haben. Das Model Y ist nicht überall ganz vorne dabei (Ladeleistung, Individualisierung, Zusätzliche Ausstattung), aber ein absoluter Preis-Leistungs-Knaller!
Ich persönlich würde das Long-Range Modell empfehlen. Die Performance-Felgen sind absolut unpraktisch im Alltag. Das Geld kann man sich guten Gewissens sparen.
Wer mehr Ausstattung und Individualisierung will, fährt vielleicht auch mit NIO gut. Wir fahren in der Firma schon über 1,5 Jahre einen NIO eL7. Eine andere Preisklasse, aber Ausstattung kommt im NIO definitiv nicht zu kurz.

Wie fährt sich der chinesische NIO EL7 im Alltag?
Entdecken Sie unseren Erfahrungsbericht des NIO EL7, einem chinesischen Luxus-Elektro-SUV. Vom Test über den Bestellvorgang, das Fahrerlebnis bis zur NIO-App. Zum Artikel